Freitag, 17. Dezember 2010

bright side of life



Unsere Kollgen sind von ihrem zweiwoechigen Vietnamtrip zurueck.
Zwei Wochen Vietnam hiess fuer die Beiden jeden Abend betrinken und tagsueber zum Zahnarzt, um sich neue Prothesen machen zu lassen. Zahnarztkosten sind hier in Australien naemlich sehr sehr teuer, sodass einige Australier inkl. unser Chef nur noch drei ihrer eigenen Zaehne im Mund haben. Also ab nach Vietnam und billige Prothesen machen lassen. Man goennt sich ja sonst nichts.

Zwei Wochen Vietnam hiess fuer uns: mehr Arbeitsstunden und das hat uns wirklich gefreut. Mehr Stunden ist gleich mehr Geld. Sehr gut aber auch sehr anstrengend.
Aber da die Beiden wieder da sind haben wir erstmal zwei Tage frei bekommen, auf die ich mich im Gegensatz zu sonst auch wirklich gefreut habe. Vorallem weil wir dieses Mal im Gegensatz zu sonst wirklich was unternommen haben.

Wir haben uns den Brian geschnappt, der sich gefreut hat, auch mal wieder rauszukommen, da er sonst nur unter der Plane steht und von Ameisen bekrabbelt wird, weil wir neuerdings Fahrraeder haben, um zur Arbeit zu kommen.
Also gings mit Brian und Gabi auf in Richtung Port Douglas. Das ist ein kleines suesses Kuestenstaedtchen ca 50 Km weiter noerdlich. Besonders die Strecke dort hin ist wunderbar, weil man direkt an der Kueste faehrt und ueber ca 30 km permanent das Wasser sehen kann. Das gibts an der ganzen Ostkueste wohl nur hier oben. Die Strecke kannten wir schon, als wir mit Noel, Tony, Margaret und Carrie zum Riff gefahren sind.
Jetzt konnten wir sie aber noch mal in voller Pracht und nicht nur vom Ruecksitz aus angucken. Und vorallem konnten wir halten, wo wir wollen. Das hat sich wirklich gelohnt, denn unterwegs gibt es jede Menge traumhafter Straende und kleine schnuckelige Ortschaften.


3 Monate in Australien und wir sehen unseren ersten riiiiiichtigen Strand. Einfach so in Wasser kann man da aber leider nicht, obwohl die Abkuehlung wirklich gut getan haette.
Temperaturen pendeln hier immer so um die 30 Grad.
Besonders im Norden der Ostkueste gibt es naemlich Stingers, dass sind wohl Quallen unterschiedlichster Groesse, die armen Schwimmern ganz boese Verbrennungen zufuegen koennen. Wagemutig wie wir sind, haben wir mit den Fuessen doch ein bisschen im Spuelsaum geplantscht, die Schwimmhallenartigen mit Netzen begrenzten und gesicherten Schwimmbereiche waren uns dann doch zu doof und zu klein.

Trotzdem wars toll und entspannend, mal wieder Sonne tanken, am Meer sein, ein winziges bisschen "On the Road again"...

Wie es mit "On the Road again" weitergeht, wissen wir auch schon. Wir arbeiten hier noch bis zum 9.Januar 2011 und dann gehts die Ostkueste runter. In Airlie Beach wollen wir fuer zwei Naechte an Bord gehen und einen Whitsunday-Segeltrip machen. Darauf freue ich mich sehr. Insgesamt haben wir einen Monat Zeit, um bis Brisbane zu kommen, von da fliege ich nach Sydney, verlasse meine Lieblingsjungs Brian und Gabi und besuche meine Lieblingseltern, yeah.

Dienstag, 30. November 2010

wisste bescheid.

Nicht nur in Deutschland sind die bei der Bank ein bisschen bloede. Aber was solls.

Sonntag, 21. November 2010

"Where is your swedish boyfriend?"

Gute Frage, was sich die anderen wohl ueber das "german couple" denken.
Manchmal denken die eher, dass wir ein schwedisches Paar sind, wer Gabriel schon mal gesehen hat, weiss auch warum.
Eine Tomatenpflueckkollegin war aber auch schon ein wenig enttaeuscht, als sie dann noch mal nachgehakt hat, ob ich wirklich komplett deutsch bin. Sie hatte so auf halb Griechisch oder Viertel Iran/Irak getippt. Meine Antwort, dass ich davon nicht wisse, hat sie dann noch mehr verwirrt, aber was solls.
In unseren Anfangstagen in Darwin war die Frage, ob Gabriel und ich ein Couple sind, immer eine der ersten Fragen. Wo kommt ihr her? Wie lange seid ihr hier? Seid ihr zusammen?
(Einmal war das auch gleich die erste Frage, der Hintergrund wurde im Laufe des Abends schnell klar. Matrosen und so. ehhhemmm.)
Mittlerweile wird hier immer einfach davon ausgegangen. Vermutlich hat sich unser gruppensoziales Verhalten schon so auf einander abgestimmt. Oder unsere "Streitereien", wer wann den Abwasch macht etc. klingen einfach zu verdaechtig.
Oder wenn ich mich darueber aufrege, weil der feine Herr ins Auto pupst. Gibts doch nicht.

Einmal, als ich ohne Gabriel aber mit ein paar Maedels tanzen war, wurde ich von Campingplatzbekanntschaften gleich gefragt, wo mein swedish boyfriend ist. Als ich dann erklaert habe, dass er weder swedish noch mein boyfriend ist, war die Ueberraschung gross. Und warum ist er bitte nicht mein Boyfriend? Na, weil er nicht schwedisch ist. Wurde als voellig logische Erklaerung akzeptiert.

Freitag, 19. November 2010

wet season camping gossip



So langsam wirds hier feucht. Und weil wir noch eine Weile bleiben, haben wir neuerdings ein schnuckeliges Zelt um Brian gebaut, damit der das auch schoen trocken hat. Sieht schief aus, muss aber so, Regen muss ja auch wieder runter und so.

Jaaajaaa, ansonsten ist so ein Leben aufm Campingplatz ja auch was lustiges eigentlich immer. Einer von den Daenen hat Geburtstag heute und seine Freunde haben den Tisch nett mit Klopapier und Steinchen dekoriert.
Das suedamerikanische Couple, das in Australien nur fuer mehrere Wochen zum Urlaub ist und aber trotzdem den ganzen Tag hier aufm Campingplatz sitzt, hat heute irgendwie Zoff. Die Dame ist sowieso die ganze Zeit lauthals am Schnattern, aber heute hat die ihren Herren noch ein bisschen lauter beschnattert und jetzt sitzt sie im Schlafanzug und heulend an der Rezeption und skypet. Lautstark natuerlich.
Marcel, ein Deutscher, hat neulich auch eine "Pause" mit seiner Freundin eingelegt. Aber geliebt hat er die eh nicht und nach Deutschland geht er auch nicht mehr zurueck, also pausieren die wohl etwas laenger. Jetzt schlaeft er erstmal, denn er hatte gestern seinen ersten Tag bzw. Nacht auf Arbeit auf einer Werft. 12 Stunden Sandstrahlen von abend um 6 bis morgens um 6.
Das englische Couple ist auch schnuckelig, er ist ungefaher fuenfmal so gross wie sie und sieht trotzdem aus wie ein Teddy. Die streiten sich nie irgendwie. Und bald gehen sie zusammen Kirschen pfluecken. Rooooomantisch.
Die Chefin vom Campingplatz ist auch ein Herzchen. Hier wird jeder mit "hellloooooooo Daaaarling. How are you today, love?" begruesst. Hach jaaa.

Also, nee, das Geschluchze hier kann ich mir nicht mehr anhoeren. Gabriel vermutet uebrigens, dass sie sich gestritten haben, weil sie das Zelt falsch aufgebaut hat und es reinregnet. Hmm... das wirds sein.



P.S.: fuer Mama:
Vermutlich hat Noel das gegessen. Aber nicht mit uns. Der Mann mit dem Hut ist auch Noel, aber das ist ein Motorboot gewesen und hat deshalb keine Pinne.
Die ganzen Holidaymakers waren woanders, niemand in Sichtweite. Das Reef ist ja auch 3000km lang, da verteilt sich das ein wenig. :)
Mit den Flossen bin ich klargekommen, hatte naechsten Tag bisschen Muskelkater im Po aber was solls. Alles schon trainiert von der Tomatenfarm.

Sonntag, 14. November 2010

heute haben wir den australischen Kontinent verlassen...

... und sind raufs aufs Wasser mit den Kollegen zum Schnorcheln.
Bin gerade zu muede zum Schreiben, aber hier sind schon mal ein paar Fotos. Unterwasser konnte ich leider keine Fotos machen. Vorstellen koennt ihr euch das Great Barrier Reef wie bei Findet Nemo. Wirklich. Hundert bunte Fische und das ganze Programm.
Noel und sein Fang von Vorgestern. Stolz wie bolle.

Pinky hat uns neulich auf Arbeit besucht. Cooler Typ.

Carrie, Gabriel und ich auf Tonys Boot.

Ja gut, Fotos von Unterwasser werden nicht sooo klasse, aber gucke mal! Blaue Seesterne!




Samstag, 13. November 2010

das hier hat mal als mail an papa angefangen

ja ist alles gut beim job, wir arbeiten meistens nur halbtags, weil die leute uns erstmal einarbeiten wollen, aber die sind schon ueberrascht wie gut und fix wir das koennen und lernen. sehr nette kollegen da. da ist Tony, der Chef und seine Frau Margret, beide so anfang 40. dann noch caro aus hamburg, die ist ein bisschen aelter als wir und Noel aus Australien.
Tony und Margret sind auch Australier glaube ich, reisen aber auch immer durchs Land und sind mal zwei Jahre hier, mal zwei da und so weiter. Die beiden passen so ein bisschen auf uns auf und sind total nett.
Margrets Familie kommt auch aus Deutschland, aber sie hat da nur ein paar Jahre gelebt und kann noch ein bisschen deutsch.
Sonntag haben wir frei und dann fahren wir vielleicht mit denen aufs Great Barrier Reef mit Tonys Boot.
Was arbeiten wir eigentlich?
Wir reinigen Wohnmobile von Innen und Aussen. Matratzen ausfegen, Kissen beziehen, Schlafsaecke, Handtuecher und Bettbezuege waschen und zusammenlegen, Toilette und Dusche putzen, alles aussaugen, Fenster putzen, Schraenke putzen, Geschirr waschen dann neues Besteck, Kuechenutensilien, Handtuecher, Bettzeug, Geschirrtuecher und Willkommenspaket rein, fegen, wischen, Klappe zu. Besteck und Handtuecher werden so witzig in Plastetueten eingeschweisst, da freue ich mich immer drueber, wie schoen ordentlich das aussieht. triller unterm pony und so.
Dann noch die Fahrerkabine aussaugen, Fenster von innen putzen, Metallrahmen blitzblank wischen und Boden und Armaturen putzen, Radio und Klimaanlage aus und rausfahren. Also das mach ich ja nicht, aber wird mir wohl noch beigebracht. Tony kuemmert sich drum und Gabriel freut sich auch schon drauf. Gestern hat er mir erklaert, wie die Kupplung funktioniert. Ahja.
Jedenfalls fanegt ja der richtige Spass erst draussen an, wenn die Autos von aussen gewaschen werden, aber das machen hauptsaechlich die Jungs. Auch gar nicht so einfach, wenn die so durchs Outback brettern und voll mit roter Erde und diversen Insekten sind.
Das ist so der Job, 6 bis 8 Stunden am Tag, die naechsten zwei Monate. Ist nicht sooo dicke bezahlt, rund 16 Dollar pro Stunde gibts vor Steuern. Aber was solls. Besser als fuer mehr Geld in einen stinkenden Fischkueche.
Fotos von mir in action und klamotte gibts hier

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Groessere Sch... als jemals zuvor. Zitat Ende.

joa doch...Drei ganze Tage haben wir es auf der Tomatenfarm ausgehalten.
Aber von vorne:
Wir haben die Nummer eines Alan in Bowen vermittelt bekommen, der meinte, er haette Platz fuer uns und wir sollten so schnell wie moeglich kommen, man koennte schon so 500 dollar pro Woche machen. Also sind wir so schnell wie moeglich gekommen.
Platz in seinem Hostel hatte er dann doch nicht, also sind wir auf den Campingplatz. 60 Dollar fuer eine Woche Transport zum Feld mussten wir ihm trotzdem bezahlen. Der Bus zum Feld fuhr um 6:00 Uhr morgens, als aufstehen um fuenf. Die Freude meinerseits war riesig... nicht.
Zwei Tage sind wir also frueh hoch, nur um dann bescheid gesagt zu kriegen, dass wegen Regen das Feld unbefahrbar ist - Day Off also. Super, zwei Tage umsonst bezahlt.

Der erste richtige Arbeitstag war hart, der zweite noch haerter - mit Muskelkater vom Vortag.
Tomato picking laeuft wie folgt: Man bildet eine Crew von 13 bis 15 Leuten plus einem Driver mit Truck, schnappt sich einen Eimer und schleppt sich damit durch die Beete und pickt alle "coloured" Tomaten, also alles von hellgelb bis orange. Die Strauecher sind so in etwa einen Meter hoch und das schlimmste ist, dass man sich staendig buecken und wieder aufrichten muss und dabei auch noch ein gewisses Gewicht des vollen Eimers schleppen, tragen oder ziehen muss. Wenn einer aus dem Team seinen Eimer voll hat, schreit er "Bucket!", alle stehen auf und heben ihre Buckets durch die Reihen zum Driver, der die Tomaten in einen grossen "Bin" schuettet. Pro RiesenBin gibts 100 Dollar fuer das ganze Team. Am zweiten Tag haben wir in 8 Stunden in purer Hitze mit 15 Leuten gerade mal 6 Bins gemacht. Da koennt ihr jetzt mal den Stundenlohn ausrechnen, ich mache das lieber nicht.

Das schlechte BinErgebnis war gar nicht unsere Schuld, falls ihr das jetzt denkt, da ist einfach kein Geld mehr zu holen. Nach drei Tagen haben wir gerade mal unsere Ausgaben fuer eine bezahlte Woche Unterkunft drinne. Den letzten Tag haben wir uns frei genommen, keine Lust mehr und alles tat weh und menno. War auch ganz gut so, ehemalige Teamkollegen haben gesagt, dass der Tag zwar kurz aber von der Ausbeute eher sehr schlecht war. Der naechste Tag - also heute - war dann fuer alle Day Off. Super.

Wenigstens haben wir viele neue nette Leute kennengelernt. Die aergern sich auch alle ueber Alan, der armen Backpackern so viel Geld abzieht. Eine Italienerin meinte, das liefe hier schlimmer als bei der Mafia. Hat sie sogar Recht vermutlich. Dann hat sie bemerkt, dass wir aus Deutschland kommen und meinte, es waere ja wie mit diesem einen Hitler frueher. Dass es da noch ein bisschen anders lief, haben wir ihr nicht gesagt, hatten wir keine Energie mehr fuer.

Jetzt sind wir wieder in Townsville, nicht fuer lange, und fahren nach Cairns weiter. Vielleicht finden wir noch nette Bananenfarmen unterwegs, die sollen ganz gut sein, vorallem mit Stundenlohn, yeah. Oder eben einen Job in der Zivilisation von Cairns.

Achso, in Bowen wurde uebrigens der Film "Australia" mit Nicole Kidman und Hugh Jackman gedreht. Klasse, ne? Die sind auf der selben Strasse gegangen wie ich. Unglaublich. Wenigstens mussten sie Alan nichts bezahlen. Obwohl ... das wuerde mich eigentlich auch nicht wundern, wenn doch.

Dienstag, 19. Oktober 2010

persoenlich vertraulich


Jule hat gesagt, man darf auf seinem Blog auch mal ein bisschen persoenlicher werden - Gedanken und so. Und weil ich mich ein wenig fuer meinen unkreativen letzten Eintrag schaeme, wirds jetzt mal persoenlicher - fertig, los!

Wie gehts mir so? Gut gehts mir, wirklich. Fast 1,5 Monate hier und noch kein einziges mal geheult (nagut, einmal fast, als es die reduzierte Cola nicht mehr gab, auf die ich mich soooo gefreut hatte) und wer mich im letzten Jahr privat erlebt hat, weiss, dass das schon ziemlich gut ist.
Aber wenn man trotzt Sonnenschein und Palmen doch mal an Weltschmerz leiden sollte, hat man den "Virus" vermutlich von zuhause mitgebracht. Danach wird bei den ansonsten strengen Quarantaene-Untersuchungen naemlich nicht gefragt.
Aber schlechte Laune kommt sowieso eher selten auf, dazu gibt es zuviel Ablenkung: Landschaft und Leute.

Und sonst so?
Gabriel moechte so schnell wie moeglich Arbeit finden, denn auch wenn wir wirkliche Sparfuechse sind - irgendwann ist das Geld alle. Also gucken wir nach Moeglichkeiten zum Fruitpicking, aber bitte keine Mangos, die sind giftig oder so. Gabi arbeitet am Liebsten mit den Haenden, sagt er, Hauptsache er muss nicht so viel nachdenken. Ich koennte ja meinetwegen auch mit dem Kopf arbeiten, Hauptsache nicht zu viel Verantwortung oder Moeglichkeiten, etwas dolle schlimm verkehrt zu mchen. Gibts vermutlich nicht, aber was soll schon passieren? Wird man eben gefeuert und sucht sich den naechsten Job. No worries, mate!

Ich habe gelesen, dass deutschsprachige Backpacker auch gerne als Touristenfuehrer in Staedten oder Museen oder auf Touren genommen werden. (Wirklich erstaunlich, wie viel Deutsche man hier trifft - nicht nur junge Backpacker.) Darauf haette ich ja auch ein bisschen Lust eigentlich, eher mehr auf Staedte und Museen als irgendwelche Outbacktrips. Also jetzt mal wirklich, ich so im Museum - das waere schon nicht schlecht, oder?

Damit waeren wir auch schon fast beim naechsten Thema:
Was mache ich nach Australien? Was studieren?
Da mein soziales Umfeld in Deutschland mir auch nach mehrfachem Nachfragen meinerseits nicht wirklich weiterhelfen wollte/konnte und man als Beifahrer viel Zeit zum Nachdenken hat, wenn man nicht gerade liest (mein Ziel: 50 Buecher in 8 Monaten), bin ich auf die Idee gekommen, dass Literaturwissenschaften doch gar nicht soo schlecht waeren, obwohl meine ehemalige Englischlehrerin anmerkte, dass die Vielzahl der Berufsmoeglichkeiten da ja eher beschraenkt sind. Hmm... ganz im Gegensatz zu ihrem Lehramt-Studium oder wie?
Naja, davon lasse ich mich jetzt erstmal nicht abhalten, immerhin habe ich dann ein paar Jahre abgedeckt und immernoch Zeit ueber die kreative Gestaltung meiner Zukunft nachzudenken.
Ich habe mich da auch schon ein klein wenig schlau gemacht, Uni Greifswald hat "Literaturwissenschaften, Vergleichende" im Katalog.

Uni Greifswald, weil da sind eben drei meiner liebsten familiaeren Bezugspersonen auch schon gewesen und einer meiner liebsten sonstigen sozialen Bezugspersonen ist da genau jetzt. (wer den letzten Spiegel gelesen hat, weiss, dass es darauf ankommt) Kann also nicht soo schlecht sein.
Jedenfalls muss man da wohl noch andere Bachelor of Arts-Faecher davor studieren, damit man dann Master of Arts wird. So ganz habe ich das System noch nicht verstanden, aber das war beim Abitur auch bis zum Ende so und ich habe es trotzdem. Irgendwie.
Das ist jetzt aber noch nicht so eine "Auf jeden Fall MUSS ich das machen/mein Herz hoert auf zu schlagen, sollte was dazwischen kommen"-Entscheidung. Ihr koennt ja zuhause auch noch mal im Stillen (oder stillen Oertchen) drueber nachdenken und ein paar weitere Vorschlaege unterbreiten. :) Ich sag mal kurz, womit ich noch so ein bisschen liebaeugel (oder -aeugle?), damit ihr die ungefaehre Richtung wisst: Kunstgeschichte, Germanistik, Amerikanistik&Anglistik, Kommunikationswissenschaften und so
Obwohl... Nautik waere auch ein bisschen witzig, oder? Und wir haben hier vorgestern zwei Deutsche getroffen, die sind Shipbroker, also Immobilienmakler fuer Schiffe. Wie cool ist das? Habe ich noch nie von gehoert, aber wenn es dafuer sogar eine Schule gibt, wo die Beiden naemlich warenm muss das ja schon ein bisschen verbreitet sein. Den Beruf stelle ich mir ganz interessant vor, aber ich denke mal, unterm Strich ist das wie mit Reisebueros: Schlaue Menschen machens selbst im Internet.

Aber och nee, mein Herz haengt glaube ich schon ein bisschen an Literaturwissenschaften. Shipbroker ist nur ein kleiner, neuer Flirt. Liefert ihr mir jetzt allerdings einen ganz heissen Feger auch mit inneren Werten, koennte ich mir moeglicherweise beides aus dem Sinn und Herz schlagen.
Das geht nicht mit allen Sachen dadrin so fix und einfach, nur mit leichter Kost wie Zukunftsgedanken.
Aber das ist dann eine andere Geschichte und jetzt doch zu privat.

edit: habe heute post bekommen. siehe oben. danke danke danke.

Sonntag, 17. Oktober 2010

on the road

Mittlerweile sind wir also in Townsville angekommen, Brian hat uns schon ca. 3500 Km durch die Gegend gefahren. Naja, der Gabriel wars. Ihr wisst schon.
Zuerst waren wir im Litchfield National Park in der Naehe von Darwin, da wurden uns ein paar Plunge Pools unter Wasserfaellen von Gerwin aus Belgien und Yuri aus Peking empfohlen, die wir auf Darwins Campingplatz kennengelernt haben.
Im Litchfield war es wirklich wunderschoen, man konnte ueberall unter Wasserfaellen und Flusslaeufen baden, eine willkommende Erfrischung bei der Hitze. Dank Gerwins Spezialtipp haben wir einen besonders schoenen Pool gefunden, den man ueber eine Schotterpiste erreicht. Zum Glueck hat unser Brian Allradantrieb.
Nach ein paar Tagen in Litchfield sind wir in den Kakadu National Park ganz in der Naehe gefahren, der wirklich riesig ist. Leider kann man dort eher selten baden, da angeblich ueberall Krokodile in den Gewaessern sind. Gesehen haben wir aber keine. Dafuer haben wir ein bisschen ueber Aboriginee-Kultur gelernt. Das Land des Kakadu National Park gehoert einigen alten Staemmen und Touristen duerfen nur auf bestimmten Wegen unterwegs sein und haben sich im Wesentlichen aus den Angelegenheiten der Ureinwohner rauszuhalten. Also vom Land her. Ansonsten moechten Aboriginee schon darauf, dass man auch ein bisschen etwas von ihrer Sprache und Kultur lernt, versteht, akzeptiert und mitnimmt. Sehr interessant war dementsprechend auch das Visitor Center, das wir besucht haben, nicht nur wegen der kalten Getraenke und schattigen Plaetzchen. Zum Beispiel haben wir gelernt, dass einige Zeremonien wie Beerdigungen etc seit Ewigkeiten nach den selben Ritualen abgehalten werden und nur Maenner daran teilnehmen duerfen. Und wenn ein Aborigine stirbt, darf sein Name einige Jahre lang nicht genannt werden. Spannend waren die Entstehungsgeschichten ueber die "Spirits" (sowas wie Gottheiten, nehmen wir mal an), die Land und Leute geschaffen haben. Faellt mir gerade nichts Konkretes ein, muss ich noch mal ueberlegen. :)
Brian, ein Mitsubishi Pajero, von 1993. Jetzt mit neuem Nummernschild und Outback-Staub!
Meterhohe Termitenhuegel, nord/sued ausgerichtet.


Felsenmalerei im Kakadu National Park
Gerwin, Yuri, Gabriel und Maries Lieblingspool zwischen Felsen.



Nach zwei Wochen Entspannung ging unser eigentlicher Roadtrip los. Zwischenstop in Katherine, um Proviant auszustocken. Einmal quer durchs Outback. Alle hundert Kilometer kleine nette Doerfer mit netten Menschen, die sich ueber Besuch freuen, wenn da arme Backpacker wie wir mal eben ihre Wasservorraete an der Tankstelle auffuellen wollen. Eigentlich hatten wir dabei immer gutes Wetter, nur an meinem Geburtstag gabs nachts ein riiiiiesiges Gewitter-Sturm-Wetterleuchten und dann war es den ganzen Tag ueber ziemlich kalt, dass nachts zum ersten Mal die Schlafsaecke rausgekramt werden mussten.
Jetzt sind wir endlich wieder am Meer, endlich wieder Palmen und Strand. Wurde aber auch Zeit.

Dienstag, 21. September 2010

was zuvor geschah...

Freitag waren wir im Deckchair Cinema, eine grosse Attraktion hier in Darwin. Klasse Atmosphaere, direkt am Wasser, auf Liegestuehlen, unterm Sternenhimmel, Kissen kann man sich nehmen, Essen gibts, Bierchen auch, wenn man mag, kann man Picknick mitnehmen. Hier startet gerade ein kleines Filmfestival, auch eine deutsche Co-Produktionen sind dabei. Wir haben uns "Exit Through The Gift Shop" ausgesucht, eine Dokumentation von/ueber Banksy, meinem Lieblings-Grafitti-Kuenstler - ein Phantom in der StreetArt-Szene. Natuerlich weiss man auch nach dem Film nicht, wer Banksy ist. Trotzdem gibt es gute Einblicke in die gesamte Szene und eigentlich geht der Film auch eher ueber einen Mr. Brainwash, der etwas in die Szene reinrutscht. Laesst sich jetzt schwer erklaeren, Gabriel hats glaube ich etwas besser gemacht. Mir hats sehr gefallen, wir haben viel gelacht, das ist die Hauptsache.
Abends haben wir noch ein bisschen mit australischen Seeleuten gefeiert und Samstag dann eher ruhig angehen lassen.
Am Sonntag sind wir zu den World War 2 Oil Storage Tunnels spaziert, die angelegt wurden, um eben im zweiten Weltkrieg Oel zu lagern, aber nie dafuer genutzt wurden. Stand ueberall im Reisefuehrer, war dann aber wirklich nur ein bis zwei feuchte Tunnel, mit ein paar Fotos drinnen.



Umso besser wurde es am Abend, als wir am Mindil Beach Sunset Market waren. Laut Reisefuehrer ein Klassiker. Fast direkt am Strand, "hinter den Duenen" sozusagen, stehen zweimal in der Woche hundert Wagen und Staende, um Essen aus aller Herren Laender und Schmuck, Kunst und Allerlei anzubieten. Ueber den Markt verteilt gibt es Musiker und Geschichtenerzaehler. Viele Familien kommen dort mit Campingstuehlen hin um zu picknicken und das Wochenende bei Sonnenuntergang am Strand ausklingen zu lassen. Echt tolle Atmosphaere. Wir haben ein musikalisches Duo entdeckt, das elektrische Drum and Base Musik mit Didgeridoo kombiniert und so sehr kraftvoll und gleichzeitig etwas sphaerisch klingt. Haben eine CD gekauft und so unseren ersten Teil fuer den Australiensoundtrack.
da sieht man noch den entzueckenden Ruecken eines Musikaten, spaeter gabs da Feuershow
mein Little Snowball Rainbow Flavour

Freitag, 17. September 2010

Und einmal... in Austraaaalieen...

Gestern hatte Gabriel die Faxen dicke vom australischen "Easy Going"-Lifestyle und unserer Park-Routine, also haben wir uns Fahrraeder ausgeliehen und ein bisschen durch die Gegend gecruist und die Wildnis beguckt.
Erst ein bisschen durch unseren Lieblingspark, wo wir einen tollen Ausguck aufs Wasser und unter uns liegende Uferkuestendings hatten. Da gabs dann auch tolle Erklaerungen, was das so fuer Schiffe sind, die vor Darwin so vor Anker liegen. Endlich wissen wir, woran man Containerschiffe erkennen kann, super.
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Anschliessend sind wir fast im Dschungel gelandet, haben noch mehr witzige Tiere und Pflanzen gesehen und uns auf der Halbinsel Larrekeyah verfahren, die auf der Karte der netten Fahrradverleih-Omi mit "Rich people live here" beschrieben wurde. Achso.

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Ganz verschwitzt am Museum and Art Gallery of the Northern Territory angekommen, haben wir uns allerlei konservierte Tiere angeguckt, denen ich niiiee begegnen will, bitte. Obwohl, die Schmetterlinge waren doch noch ganz nett.
Krokodil Sweetheart hingegen ist gefuehlte hunderttausend Meter lang, hat lebendig mehrere Schiffe zum Sinken gebracht und liegt jetzt tot aber in echt im Museum rum. Schon Schnuckelig, unser Sweetheart.
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Dazu gabs eine Ausstellung von aktueller Aborigine-Kunst. Hmm, joa... ich sag mal, wuerde ich mir jetzt nicht so in die Stube haengen, aber wie ich das so mitbekommen habe, ist das Hauptspektakel jeweils der Entstehungsprozess und nicht das Endprodukt. Dabei wird dann auch in jeweiligen Stammessprache gesungen und Geschichten erzaehlt.
Ein weiterer Teil war die Dokumentation der Geschehnisse rund um Weihnachten 1974. Da erreichte der Zyklon Tracey naemlich Australiens Nordkueste und zerstoerte Darwin fast komplett, da die Haeuser bis dahin eher luftig-locker gebaut worden waren. War ganz interessant dargestellt, man konnte Stimmen und Kommentare von Augenzeugen hoeren und vorher-nachher-heute Luftbilder von Darwin angucken. 1974 hatte unser Hostel noch keinen Pool. Original Tonbandaufnahmen des Sturm-Getose und unherfliegender Wellbleche, Beschreibungen von kuerzlich gefundenen gesunkenen Schiffen, deren durcheinandergewirbelte Inneneinrichtungen darauf schliessen laesst, dass die Besatzung bis zum Schluss vergeblich darum rang, die Schiffe nicht sinken zu lassen sowie die Vermerkung, dass beim Sturm auch viele relativ alte Aborigine-Kunstwerke, Funde aus der chinesischen Siedlerzeit und etliche Tierexponate verloren gingen, waren dann doch schon etwas bedrueckend.

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Aber dann aergerte Gabriel sich so wunderbar ueber seine verlorene Sonnebrille, da konnte ich wieder lachen.
Abends sind wir dann uebrigens doch wieder in den Park gegangen und die untergehende Sonne genossen, bis miese fiese rabenschwarze Muecken und quietschende, spielende Pfadfinderkinder uns auf die Nerven gegangen sind und wir auf unserem Hostel-Gasherd Tortellini gekocht haben. Wunderbar.
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P.S. Falls ihr mich bis jetzt noch nicht beneidet habt: hier ist gerade ein Sven Hannawald in gesund mit Jared Leto-Augen hereinspaziert. oohh ja. :)

Dienstag, 14. September 2010

und sonst so


Wir machen hier ein bisschen Urlaub, bis naechste Woche das Auto hier ankommt, das wir kaufen wollen. Die Besitzer fahren zur Zeit noch am Uluru rum und sind in einer Woche hier. Telefonisch schon besprochen. Demnaechst eventuell mehr zum Auto.
In der Zwischenzeit gucken wir uns in Darwin etwas um oder liegen faul im Park rum.

Vorgestern haben wir den Travellers' Walk gefunden.

Da sind frueher die in Darwin ankommenden Reisenden die Kueste hochgeklettert und haben sich ihren Weg ins Zentrum gesucht. Heute ist dort ein Keramik-Kunstwerk, das ein bisschen die Geschichte erzaehlt und aus alten Fundstuecken dieser Strecke gemacht ist. Darwin war damals wohl eher Chinesisch, logisch, ist ja gleich umme Ecke.


Zu den Bombenangriffen 1942 haben wir uns auch etwas belesen, aber ich habs wieder vergessen. Kann bei Gabriel nachgelesen werden.


Gestern haben wir Lameroo Beach beguckt, Gabriel spricht das gerne mit kurzem I-Laut aus, ich schreib jetzt nicht, wie das klingt, ihr wisst schon. Der Schlingel.

Der Strandgeist




Ich habe gehoert, in Schwerin regnet und stuermt es? Och, wie schade.

Freitag, 10. September 2010

Schraege Voegel und Tote Katze

Allerhand witzige Tiere und besonders Voegel gibt es hier. Habe deshalb beschlossen, kein Angst vor Tieren mehr zu haben. Bietet sich irgendwie an.
Birdie 1 und 2 haben wir im Park getroffen, die haben mit uns zusammen einer Hochzeit zugeguckt. Mitten im Park. War schoen.
Birdie 3 wird nicht so gerne fotografiert, hat aber voll huebsches hellblaues Augen- und Schnabel MakeUp. (wollte erst Layout schreiben, auch gut)

Birdie 4 ist ein bisschen ein Spinner. Man trifft ihn oft am Strand, er ist sehr offen und geht freundlich auf die Menschen zu. Sein Stil ist eher klassisch, schwarz-weiss Kombinationen hat er am Liebsten.


Donnerstag, 9. September 2010

Schokolade zum Frühstück

(Jetzt fragt ihr euch, wie ich die ü da in den Titel bekommen habe, oder? aber ich bin ja pfiffig und wenn ich in der Schule eins gelernt habe, dann Copy+Paste)
Nachdem wir gestern fuer australische Verhaeltnisse relativ frueh ins Bett gegangen waren und Gabriel mich ausschlafen lassen hat, sind wir im Park fruehstuecken gegangen.. Schon ziemlich warm hier. Die drueckende Luftfeuchtigkeit haut einen schon ein bisschen aus den Socken, wenn man aus klimatisierten Laeden etc rausgeht. Aber ich will ja nicht meckern. Nicht jetzt schon.
Eine australische Handykarte haben wir jetzt beide auch. Steuernummer ist beantragt. Kann losgehen.
Weiss noch nicht, ob ich eigentlich schon Heimweh habe, manchmal so ein bisschen denke ich. Freue mich jedenfalls wie wild ueber jeden Nachricht. :)
Edit: Achso, weil mein Lieblingsonkel gefragt hat. Deutsche haben wir schon ein paar getroffen. Gleich am Flughafen von Darwin im DFB-Trikot, in unserem 16Bett-Zimmer wohnen mindestens zwei. Aber die sind nicht so gespraechig. Und hier im Internet-Cafe hoert jemand Bushido. So richtig ins Gespraech gekommen sind wir noch mit keinen, waren gestern wohl zu muede und heute vormittag zu gestresst. Wir schaffen das aber, tschakka!

Mittwoch, 8. September 2010

Darwin, Australien

Ich kann kaum sagen, wie lange es gedauert hat, bis wir hier waren. Eeeewig scheinbar. Gibt von der Reise bis jetzt auch nicht sonderlich viel zu erzaehlen, wir sind jetzt halt in Australien und das ist das Wichtigste, oder?

Gabi am Strand. Australien und so. Palmen, warmes Wasser, Sonne, Sonne, Sonne, witzig Tierchen. Ich habe mich schon reingetraut, ein wenig. Gabi nicht.