Sonntag, 28. August 2011

Ich hab da mal was vorbereitet


Abschließend ist festzuhalten...



Liebe Kinder,
mittlerweile bin ich ja schon ein Weilchen in Deutschland und meine Friseurin sagt, meine Haare haben sich auch ganz gut wieder erholt. Na Gott sei Dank. Die meisten von euch habe ich schon wieder gesehen, ein paar haben jetzt sogar kleine Koalas zuhause. Trotzdem meckert tony_mava.

Was passierte also nach Brisbane? Ich habe mich in den Bus nach Byron Bay gesetzt. Da war ich ja vorher schon mal mit den Jungs, ihr erinnert euch vielleicht. Aber diesmal wars hunderttausendmillionen-mal so schön. Gleich am ersten Abend habe ich supernette und lustige Menschen kennengelernt. Ich glaube, man geht da echt anders ran, wenn man alleine unterwegs ist. Lag vielleicht auch am kleineren Hostelzimmer. Im 10-Bett-Zimmer in Brisbane wurde man als fast einziges Mädchen natürlich auch ab und zu angesprochen, aber das war irgendwie doch was anderes. In Byron Bay zog ich also in ein Vierer-Zimmer und hatte echt Glück. Irgendwann standen da ein betrunkener rothaariger Ire und ein charmanter Italiener im Zimmer. Die beiden versuchten Daniela und mich zu überreden, noch mit ihnen auszugehen. Wir waren aber zu müde. Daniela ist eine Deutsche, die auch an dem Tag in Byron Bay angekommen ist und wie ich seit September in Australien war. Wir verstanden uns auf Anhieb prima und verbrachten mehr oder weniger die nächsten 2 Wochen miteinander. Die Zeit in Byron Bay war der beste Abschluss des ganzen Unterfangens, den ich mir hätte vorstellen können. Der Strand dort ist himmlisch, die Wolken, Wellen und Himmel sehen dort wie pastell-gemalt aus. Die Leute sind entspannt und da, um Spaß zu haben und alles nicht so ernst zu nehmen. Die zwei Wochen habe ich also viel gefeiert, tolle Leute kennengelernt, faul am Strand rumgelegen, viel gelesen, bin aus einem Flugzeug gesprungen, einen Freund aus Sydney wiedergetroffen und richtig richtig gut gegessen.
Bilder gibts irgendwie nur von Feierei, aber ich schau mal, ob da was Vorzeigbares dabei ist.


Daniella und ich beim ... äh.. Tee-Trinken. Gabrielle, der charmante Italiener und Owen, der rohaarige Ire (wir heiraten im nächsten Sommer) Daniella mit Jimmy, einem Australier, der zwei Tage zuvor Bob Dylan gesehen hat
Zwischendurch haben wir eine Tour nach Nimbin gemacht, darüber habe ich ja glaub ich schon mal was geschrieben. Das ist ein Dorf, das in den Siebzigern als Hippiesiedlung entstanden ist, nachdem ein paar Leute nach einem Musikfestival einfach nicht abgereist sind. Gilt heute als Hippie- und Hanf-Hochburg, ist aber irgendwie langweilig, weil klein. Wer Gras kaufen will, kann das dort an jedem Hinterhof tun (natürlich nicht offiziel sondern "Want some? Follow me"-mäßig), aber das ist sonst in anderen Orten glaube ich auch nicht riiichtig schwer. Die Tour war trotzdem ein wenig witzig, auch wenn wir ziemlich verkatert und müde waren und gleich morgens im Bus mit Partymusik vollgedröhnt wurden. Wir hielten unterwegs an allerlei netten Örtchen, knackten Macadamia-Nüsse aus der Gegend, zischten lokales Bier, grillten lecker und bewunderten rauschende Wasserfälle. Regnerisch war es nämlich die ganze Woche über schon gewesen. Doch kaum reiste Daniella ab, wurde es so schön sonnig und warm. ;)
Ich blieb noch ein paar Tage in Byron Bay und fuhr dann auch wieder nach Brisbane, traf Daniella wieder und nahm Abschied von Australien. Nach ein paar Tagen flog Daniella nach Fidschi und ich nach Hause.

Dienstag, 26. April 2011

Brisbane




Seit 2 Wochen bin ich jetzt in Brisbane, die Jungs sind mittlerweile mit kaputtem Brian in Sydney angekommen.
Ich mit meinem Forschergeist habe hier auch schon so einiges erkundet und eine vom Reiseführer lonely planet vorgeschlagene Walking Tour gemacht. Naja, eine halbe. Den Rest kannte ich schon.

Townhall Clock Tower
Mini-Kirche am King George Platz
King George Square
Bahnhof im Hintergrund, vorne Shrine Of Remembrance

Ewige Flamme

Postgebäude
St Stephens Cathedral
Dem kurzhaarigen Jesus werden gerade die Füße besprüht
Kirche unter Palmen
Vicky
Treasury Casino

Dienstag, 19. April 2011

Long Time No Talk

Mittlerweile bin ich in Brisbane und die Jungs wieder unterwegs in Richtung Sydney. Die Reise begann denkbar schlecht mit einem fetten Strafzettel. Aber wenigstens die Sonne schien. Abends hielten wir an einer Raststätte am Highway und auch die folgenden Nächte verbrachten wir auf Rastplätzen oder in Nationalparks.

Brian im australischen Sonnenuntergangs-Licht. Ein Traum.

Unser Glücksbringer-Rückspiegel-Anhänger ausm sydneyschen Chinatown

Mit Brian am Strand cruisen. Sind auch nur ein Mal stecken geblieben. Passt doch.

Frisbee spielen am Strand

Fahrrad fahren am Strand von SURFERS PARADISE

Surfers Paradise

Nixe mit original totem Fisch

Glasshouse Mountains

Sorry, Freunde, ich bin zu faul zum Schreiben und ich weiß auch nicht, warum die Bilder so eine komische Auflösung haben und unscharf sind. Bis Bald.

Dienstag, 29. März 2011

Weiter gehts...

Ja, und dann kam Melbourne. Was für ein Abenteuer.

Im Stadtverkehr irren wir herum, bis wir die Abgabestation für unseren Campervan finden. Ich putzt hier und da noch ein wenig, die Mitarbeiter sind zufrieden und mit dem Taxi fahren wir durch die halbe Stadt ins schöne Viertel St. Kilda, zur Rezeption unserer Unterkunft, die sich wirklich nur als Rezeption und nicht als tatsächliche Unterkunft herausstellt. Mit dem Taxi sollen wir also zum Apartmenthaus gebracht werden und warten und warten. Mehrere Taxifahrer lehnen uns ab, da 3 Personen und hundert Taschen zu viel für ein kleines Taxi seien. Der von der Rezeption bestellte Taxifahrer sieht das genauso, nicht so die Rezeptionistin und nach einigen Beschimpfungen ihrerseits sitzen wir im vollbepackten Taxi. Der Fahrer hatte vermutlich den Kopf noch ganz voll und fährt uns zur falschen Adresse. Das bemerken wir aber auch erst, als das Taxi weg ist. Also kommt ein Mitarbeiter persönlich und bringt uns zum wunderschönen, sauberen Apartment mit riesigen, weichen Betten mit eeeeechter (Daunen?)Bettwäsche. Achja, wie lange hatte ich das nicht mehr...

Von unserer neuen Unterkunft aus, erkunden wir in den folgenden Tagen St Kilda und Melbournes Innenstadt. Da gibt es einiges zu gucken und wie schon in Sydney zieht es uns hoch hinaus und wir verschaffen uns von einer Aussichtsplattform im 88ten Stock einen guten Überblick über die Stadt. Von dort oben wird sogar eine Radioshow gesendet.

Nachdem ich Freitag Mama und Papa in den Bus zum Flughafen gesetzt habe, treffe ich die Jungs und Brian, die uns endlich eingeholt haben. Nachdem Umbau wird mein Gepäck irgendwie verstaut, aber vorher muss noch aussortiert werden. Ein Koffer, ein paar Klamotten und ausgelesene Bücher landen auf unserer inneren Spendeliste für Vinnie's – einem Laden, indem gebrauchte, gespendete Sachen für den guten Zweck wiederverkauft werden. Läuft gut und gibt’s überall im Land. Leider am ganz anderen Ende von Melbourne, also kommt doch alles wieder mit.

Wir gehen in St Kildas bestaussehendster Straße (lauter Törtchen in den Schaufenstern) einen Schlummertrunk trinken und dann ab ins Bett.

Ich schlafe im Hostel und die Jungs illegaler Weise im Auto auf dem Parkplatz. Aber da sind sie nicht alleine (also von wegen illegal und so), denn am nächsten Morgen, als ich frierend darauf warte, dass die Herzbuben aus dem Auto krabbeln, sehe ich auf der anderen Straßenseite einen Mann, der durchs angekippte Fenster und unter der Tür die Bewohnerin übel beschimpft. Ihr Geld will er dann am Ende auch nicht mehr, er würde sie lieber erwürgen. Um seinen Aussagen noch mehr Geltung zu verleihen, schmeißt er noch mit einem Mauerstein die große Fensterscheibe kaputt und geht. Ich glaube, es war keiner zuhause.

Frühstück im Park, Zähneputzen am Straßenrand und wir machen uns auf den Weg Richtung Shepparton, ca. zwei Stunden nördlich von Melbourne, wo wir in den nächsten Tagen nach Fruitpicking-Arbeit suchen wollen. Erstmal ist jedoch Wochenende und wir verbringen zwei sonnige auf einem kleinen Campingplatz irgendwo im Nirgendwo mit faul im Gras liegen, pokern, Frisbee spielen (Jahaaa, Papa, ich kanns jetzt ein wenig!) und all so einen pipapo. Die Jungs trampen in die nächste Stadt, um ein bisschen einzukaufen und werden vom selben Autofahrer wieder zurückgebracht. Hach, ist das entspannt hier.

Am Montag fahren wir zur Agentur in Shepparton, die Fruitpicking-Jobs vermittelt, füllen allerhand Gedöns aus und lassen unsere Hoffnungen von der Mitarbeiterin niedermachen, die sagt, sie hätte im Moment nichts für uns. Also erstmal Stadt erkunden, Wifi suchen und Hendrik beschwatzen, sich endlich eine Gitarre zu kaufen, nachdem wir schon in der Hitze zum Laden gelaufen sind. Der Verkäufer macht ein Angebot und schenkt Gabriel noch eine Mundharmonika. Wir sind jetzt eine Band. Ich bin da auch drin, denn das ist cool und ich bin cool und deswegen ist die Band cool und das ist meine einzige Aufgabe. Dann ruft die Agenturdame doch noch an und wir dürfen am nächsten Tag Pfirsiche pflücken. Wahrscheinlich hat sie von unserer neuen Coolness gehört.

Erfreut machen wir uns auf zur Farm, die irgendwo zwischen Mooroopna und Toolamba liegt und weitaus langweiliger und unexotisches ist, als es vielleicht klingt. Wir treffen den grimmigen Darren und am nächsten Tag den lustigen Neville, die auf ihren Mini-Traktoren durch die Felder ruckeln und Kisten und Backpacker durch die Reihen fahren. Fruitpicking bedeutet also wieder die alte Leier: riiiichtig früh aufstehen, sodass es noch bitterkalt und stockduster ist und man sich geradeso einen unbeschmierten Toast runterwürgen kann, dann auf den Wagen klettern, sich aufs Feld ziehen lassen und los geht’s mit dem fröhlichen Pflücken. Wir bekommen eine Beutelkonstruktion, die man sich um Hals und Schultern hängt und die man unten öffnen kann. Plus (für mich) schwere und hohe Leiter. Also hoch in den Baum und alles Gelbe bis Orange rein in den Beutel, dann runterklettern, zum großen Behälter gehen, der auf einem Wagen in unserer Baumreihe steht, Beutelklappe auf und ab dafür. Am ersten Tag schaffen wir zu dritt, drei dieses Behältnisse. Das heißt 38 Dollar für jeden. Absoluter Hungerlohn. Am nächsten Tag schaffen wir vier Behälter. Keine Ahnung, wie wir mehr hätten schaffen können. Am dritten Morgen ist unsere Motivation endgültig im Keller. Die ganze Nacht hat es in Strömen geregnet. Die Campingwiese ist überflutet und auch Hendriks Zelt schwimmt ein wenig mittem im Gras. Wasserbetten hatten wir uns anders vorgestellt. Aus dem sicheren Auto heraus, sehen wir, dass auch sonst niemand aufsteht, also schlafen wir weiter. Am Nachmittag scheint die Sonne wieder, die Jungs musizieren und wir wollen kündigen, aber kein Neville in Sicht. Noch am nächsten Tag steht die Wiese unter Wasser und man kommt nur barfuß und mit hochgekrempelten Hosen zum Klo. Früh aufstehen und mit Klimperwimpern sagen, dass wir gerne los möchten, obwohl man doch 24 Stunden vorher bescheid sagen muss. Aber der Neville lacht nur und wünscht uns alles Gute. Also noch ein paar Stündchen ins Bett, bis der Farm-Obermacker vorbeikommt und sagt, dass wir verschwinden sollen. Also Auto zusammenpacken, Abwaschen und vorbeilaufendes Lämmchen streicheln. Ja, ich bin mutig. Das Lämmchen aber auch. Vor Hendrik läuft es weg. Hach, das weiß vermutlich, was richtig ist – obwohl, von den Gänsen hat es sich auch beißen lassen.

Gut gelaunt und singend machen wir uns also wieder auf den Weg Richtung Melbourne, unterwegs machen wir am Rastplatz Pfannkuchen und gebratenen Käsetoast, trocknen das Zelt und weil es hier so viel schöner als auf der nassen,alten, dreckigen Farm ist, holen wir auch noch die Gitarre, Frisbee und Kamera raus.

3 Nächte übernachten wir auf einem Poser-Campingplatz voll mit fetten Wohnmobilen am 12km vom Zentrum entfernt, Hostels waren ausgebucht. Von da aus fahren wir mit der Tram ins Zentrum und ein anderes lustiges Viertel. Am Dienstag ziehen Hendrik und ich ins Hostel, Gabriel und Brian sind auf der Great Ocean Road. Wir haben großen Pläne: Bald geht’s zurück zur Ostküste und dann wird richtig was erlebt, Freunde! Freu mich, bis Bald! Herz..

Sonntag, 13. März 2011

Achtung, hier schreibt Mama! Teil 2

Tag 10

Trotz Betthupferl-DVD „Tatsachlich Liebe“ (ja, das geht immer, auch im Spätsommer): Die erste kalte Nacht steckt uns zum Frühstück noch in den Knochen. Aber der Besuch von fröhlich spektakelnden weißen Kakadus macht das wieder wett. Eigentlicher Plan für heute war Abschied von Mariechen. In Batesman Bay wollten wir Gabriel und Hendrik treffen und Marie sollte in ihr Auto umsteigen. Aus dem Abschied wurde nix. Die Jungs kamen nicht so fix ran. Weil unsere Australienzeit begrenzt ist, entscheiden wir uns für schnell dafür zu dritt bis Melbourne weiter zu touren. Ob ich darüber dolle traurig war? Dreimal dürft ihr raten.

Eine lange Autofahrt führt uns durch herrliche, weite, hügelige, grüne Landschaften nach Eden. Obendrauf heißt unser wunderschön gelegener Campingpark GARDEN of EDEN. Paradiesisch.


Tag 11

Tachostand heute 1. 008 km. Touren von Eden bis Lakes Entrance, überschreiten dabei die Grenze zwischen New South Wales und Victoria. Hinweisschilder am Rand des Highways warnen uns, dass es verboten ist, Obst nach Victoria einzuführen. Wir schmuggeln 3 Äpfel, 1 Birne, 1 Handvoll Kirschen und ein paar Weintrauben über die Grenze. Werden zum Glück nicht erwischt. Auf einem Rastplatz in der Pampas trifft Marie zwei süddeutsche Jungs (entweder Stuttgarter, die in München wohnen oder Münchener, die in Stuttgart wohnen) , die sie aus Cairns kennt. So groß ist Australien wohl gar nicht? Dann zieht sich die Strecke, Ortschaften werden seltener und auf dem Highway 1 wird es irgendwann auch etwas unheimlich. Gut 120 km fahren wir durch abgebrannte Wälder. Zunächst bemerken wir nur die verkohlten Baumstämme. Die Kronen sind noch (?) grün und das Buschwerk ebenso. Doch bald nur noch schwarze Stämme und braunes, totes Laub. Es riecht nach frischem Brand. Am Horizont entdecken wir dicken, jedoch örtlich begrenzten Rauch. Wir vermuten, dass da gerade ein Feuer brennt. Irgendwie dann doch bedrückend. Es ist das erste Mal, dass wir so nah mit einer der gefährlichen Naturgewalten Australiens in Berührung kommen. Wobei uns ja nichts passiert und wir unbehelligt durch das Land fahren. Die Menschen hier leben mit den Gegebenheiten, hin und wieder passieren wir einzelne Anwesen inmitten des Waldes. In einem witzigen urigen Straßenladencafe tanken wir bei extra starken Cappucino und Super-Hotdogs wieder neue Energie. So schaffen wir’s bis Lake Entrance und schlagen unser Nachtlager auf. Baden im Meer geht wegen der starken Brandung leider nicht. Dafür geht das Internet- juche! Aber zum Bloggen reicht die Verbindung nicht. Bling-weg ist sie.


Tag 12

Unser Ziel weit im Westen: Phillip Island. Ja, nun kommen sie, die berühmten Fairy Penguins (eigentlich Little Penguins, aber Fairy ist so viel schöner). Ach, darauf hatte ich mich schon zu Hause gefreut. Die mussten also unbedingt mit ins Reiseprogramm. Von der Penguin Parade erzähl ich euch dann, wenn ihr mögt. Schaut derweil einfach unter www.penguins.org.au Wir haben sie watscheln gesehen unter einem sterneklarem Himmel.


Tag 13

Das war der Koala-Tag. Denn die wollte ich wenigstens so dringend sehen wie die Pinguine. Auch das ist auf Philip Island möglich- im Koala Conservation Centre. Da liest sich der Besucher durch viel Wissenswertes über diese possierlichen Tiere, ehe er den sogenannten Treetop-Walk begehen kann. Haben wir gemacht und befanden uns beinahe auf Augenhöhe mit den knuffigen Koalas auf ihren Eukalyptusbäumen. Habe zahlreiche Fotos gemacht. Mich allerdings vor Aufregung total verzoomt. Von den etwa 150 Koala-Zoom-Bildern sind bestimmt 4 was geworden. Meine zwei Liebsten lächeln über sowas nur milde. Und ich kann von Glück sagen, dass Marie auch 3 Fotos gemacht hat. Es gibt also Bilder, Freunde.

Und weil es so schönes Wetter war fuhren wir hinterher zum Surf Beach zum Baden, zum entspannten Bummel nach Cowes und zum Abend ganz in den Westen der Insel zu den Nobbies. Da sahen wir zwar keine Seehunde, aber genossen wieder einmal traumhafte Ausblicke auf Meer und Festland. Abends gab’s Gegrilltes, oder wie es hier heißt BBQ. Lecker.


Tag 14

Es regnete die ganze Nacht hindurch, auch morgens noch. Das Sonntagsei gibt es also im Auto. Es klart auf und wir steuern unser nächstes geplantes Ziel an: die vielgepriesene Great Ocean Road. Dafür fahren wir in einem Halbkreis von Phillip Islands über Melbourne wieder an die Küste. Und erreichen heute den Ausgangspunkt für die Great Ocean Road: Torquay. Vor einigen Jahren waren wir in Cornwall in einem Ort gleichen Namens. Tatsächlich erinnert der Strand des australischen Torquays an den des cornischen, allerdings ist dieser hier weitläufiger und die berühmten Surfwellen gewaltiger. Dieses Torquay jedenfalls ist das Mekka der australischen und internationalen Surfszene. Wir verbringen einige Zeit damit, den Surfern und ihren verschiedenen Techniken zu zusehen. Spannend. Zusehen lässt einen im starken Seewind leicht frösteln. Wandern wärmt etwas. Erwandern einige Lookouts (Aussichtspunkte). Am interessantesten für mich Danger Point. Heute ein Mahnmal für im Krieg gefallene Australier. Die waren als Commonwealthler immer mit dabei: 1. Und 2. Weltkrieg, Koreakrieg, Vietnam…Dass das so weit im Süden gelegene Torquay im 2. WK ein wichtiger militärischer Stützpunkt war und praktisch alle Australier gefordert waren, ihren Beitrag zu leisten (Männer und Frauen), hatte ich nicht vermutet. Danger Point war ein strategisch günstig gelegener Ort, hoch auf der Steilküste, von hier konnte feindliche Marine und Flieger erspäht und abgewehrt werden.

Tag 15

Great Ocean Road. Etappe Torquay bis Morengo. Natur pur und so gewaltig. Ich glaube, es ist besser, einfach nur die Bilder wirken zu lassen.

In Lorne finden wir den allerbesten Buchladen überhaupt und selbstverständlich verlassen wir das Geschäft nicht ohne Bücher. Und abends erledigen wir im Internet unsere Unterkunftsuche für die letzten 2 Nächte in Melbourne. Nachts um 12 ruft Hafenmeister vom SSV aus Schwerin. Allerdings können wir nur zurückrufen und müssen auf’s Band sprechen.


Tag 16

Morengo bis Colac.

Der Abstecher zum Leuchtturm am Cape Otway (www.lightstation.com) war eine Bildungsreise der besonderen Art für mich. Hut ab vor den Leistungen der Menschen im 19. Jahrhundert, Ehrfurcht vor der Geschichte der Urbarmachung dieses Landstriches und einmal mehr Respekt vor den Naturgewalten, die einerseits schön, andererseits unbarmherzig sind.

Und dann natürlich die Zwölf Apostel, von denen es unendlich viele Postkarten, Poster und Beschreibungen gibt. Ein paar Fotos seht ihr natürlich auch hier. Aber das alles wird der Realität nicht im Geringsten gerecht, das müsst ihr einfach mal glauben. Und viel mehr Schönes kann ich, glaub ich bald, gar nicht mehr aufnehmen. Oder? Drückt mal die Daumen, dass morgen wieder was geht. Es kommt ja noch Melbourne.


Montag, 28. Februar 2011

Achtung hier schreibt Mama! Teil 1

Das gesamtfamiliäre Abenteuer Downunder nähert sich langsam aber sicher seinem Ende. Am Sonntag, dem 13. Februar hat es in Sydney begonnen und jeder neue Tag brachte uns neue Eindrücke und Erlebnisse. Heute ist es nun endlich internet-technisch möglich, euch davon etwas zu bloggen. Unsere Stationen waren Sydney, die Blue Mountains, Canberra, Ostküste New South Wales/ Victoria, Phillip Island und seit heute die Great Ocean Road. Weiter geht’s dann noch nach Melbourne. Na gut, auf der Karte Australiens nimmt sich die Strecke nicht sooo lang aus. Doch immerhin hat unser Apollo Hitop Caravan uns schon 2 100 km gut gefahren und wir sind ja noch nicht am Ziel der Reise. Erstaunlicherweise kommen wir kleinen Menschen in dem kleinen Van- der eigentlich für zwei Erwachsene und eventuell ein Kindchen gedacht ist- irgendwie zurecht. Papa schläft in der Kinderkoje unterm Dach, die jeden Abend auf- und morgens abgerödelt werden muss. Während der Fahrt sitzen wir zu dritt alle vorne. Geht alles.


Tag 1,2,3 SYDNEY

Erstmal Mariechen knuddeln, die mit uns bei Eva's Backpackers einzieht- In Kings Cross, dem Rotlichtviertel. Marie zeigt uns ihr Sydney, führt uns zur Oper, Harbour Bridge, The Rocks ( der erste von weißen Siedlern besiedelte Stadtteil mit extra viel Flair. ) Anderntags Hop on-Hop Off Sightseeing durch ganz Sydney bis Bondi Beach. Wir fangen uns einen Sonnenbrand, weil wir immer Oberdeck fahren und die Sonne australisch brennt, auch wenn sie nicht immer zu sehen ist. Abends führt Marie uns nach Newtown, sehr charmanter Stadtteil. Dort treffen wir Gabi und Hendrik und gehen zusammen essen. Letzter Sydney-Tag: Fahren den Sydney Tower hoch, um die Stadt aus der Vogelperspektive zu bestaunen. Überhaupt staunen wir viel in diesen und den folgenden Tagen.


Tag 4

Auto abholen, es ist so so heiß und aufregender Linksverkehr fordert volle Konzentration von Papa, Mama und auch Marie. Das Campingabenteuer beginnt, finden unseren ersten Caravan Park in Emu Plains. Einkaufen bei Aldi!!! Der Kühlschrank wird gut bestückt.


Tag 5

Katoomba in den Blue Mountains. Besuchen die Scenic World. Fahren mit Eisenbahn, Kabelbahn und Bergbahn und wandern im Regenwald und bewundern die Landschaft.

Tag 6

Von den vielen Abenteuern, die wir unternahmen, war das VIERstündige Bushwalking mit Tom in den Blue Mountains mit Sicherheit ein Highlight. Zwar haben wir wegen Nebels und Regen und Wasserfall und intensiven Schwitzens vor allem viel Feuchtigkeit um uns gehabt, aber auch einen ausgeprägten Muskelkater mitgebracht. War toll, wirklich. Hinterher haben wir gelesen, dass unsere walking tour für experienced walkers (erfahrene Wanderer) geeignet war. Könnt ihr alle mal stolz sein.

Außerdem und sehr zur Freude unseres australischen Reiseleiters haben wir tatsächlich einen Lyrebird gehört und auch gesehen, was laut Tom selten passiert. Ein besonderer Vogel, der das Wappentier des Nationalparks ist und als seine Spezialität, alle Geräusche und Laute ( Klavierspiel, Kettensägen, Handyklingeltöne täuschend echt nachahmt und sie sogar in sein „Repertoire“ aufnimmt, sie nie mehr vergisst. Auf „unseren“ Lyrebird ist Tom wegen seines natürlichen Rufes aufmerksam geworden. Gemeinsam pirschen wir uns heran und kriegen ihn zu sehen. Wenn das nicht aufregend ist. Leider gibt es kein Foto davon.

Tag 7

On the road bis Moss Vale. Etwas trister Ort, fand ich. Landen hier, weil der von Tom empfohlene Campingplatz in Berrima dicht gemacht hat.


Tag 8

Unterwegs nach Canberra. Stopp in Bundanoon,...“ perhaps the prettiest of all the southern highland villages“... Ja, ja, ja! Stimmt genau. Abends kurz vor Canberra auf dem Campingplatz: „Ich glaub, ich seh ein Känguruh!“, sagt Jörn. „Ich auch!“, sagt Marie. Und dann seh ich es auch, mein erstes Känguruh. Hoppelt übern Campingplatz. Mein Herzelein hoppelt auch vor Freude.


Tag 9

Canberra Day. Die Bundeshauptstadt. Unser Hitop parkt unterm Parlamentsgebäude. Wir gehen ins Parlament, besichtigen das Repräsentantenhaus, in dem gerade debattiert wird. Gucken verschiedene Ausstellungen an und spazieren übers grüne Grasdach des Parlamentes und blicken auf das in eine liebliche Hügellandschaft gebettete Canberra. Dann besuchen wir das sehr empfehlenswerte National Museum of Australia.